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Reparaturanleitung Einspritzpumpen-Steuergerätes
des Motors Y17DT bzw Y17DTL
DELCO 1.7L EDU 8971891360 16267710
LETZTES UPDATE -> 02. Juli 2009
Das
Einspritzpumpensteuergerät des Dieselmotors Y17DT / 75 PS 1.7 DTI und Y17DTL /
68 PS 1.7 DI hat einige wohl bekannte Serienfehler auf die ich in diesem
Beitrag nächer eingehen möchte. Dieses Dokument ist eine Überarbeitete Version
des seit einem Jahre bekannten Dokumentes. Ziel der Überarbeitung ist es mehr
und genauere Informationen möglichst übersichtlich zu gestalten.
Ein
defektes Pumpensteuergerät macht sich durch folgende Effekte/Fehler bemerkbar:
-Ruckeln sobald der Wagen warm wird bzw geht aus... Fehlercode P0251 kann
gesetzt sein (kalte Lötstelle)
-Motor lässt sich nicht mehr starten... Fehlercode P0251 gesetzt (Kalte
Lötstelle)
-Motor
"sägt" im Standgas und nimmt kein Gas an bzw läuft extrem unrund (FET
defekt)
Jeder
Elektrotechniker/Elektroniker ist in der Lage diese Reparatur in Kürze
durchzuführen und das Pumpensteuergerät wieder in "Gang" zu bekommen.
Funktionsweise des
Pumpensteuergerätes:
Das
Pumpensteuergerät dient dem Motorsteuergerät als Endstufe, um das
elektromagnetische Überlaufventil an der Einspritzpumpe zu betätigen. Genauer
gesagt wird nichts anderes getan, als ein Einspritzsignal (welches vom
Motorsteuergerät kommt) so zu verstärken und anzupassen, dass genau in diesem
Takt und Dauer das Überlaufventil betätigt wird und letztendlich eine
Einspritzung stattfinden kann.
Das Pumpensteuergerät verfügt
über nur 8 belegte Anschlüsse am Stecker, welches folgende Bedeutung haben.
- Pin 4 &
7 sind die Versorgungsspannung +12V
- Pin 12 &
17 ist Masse bzw 0V
- Pin 14 &
20 sind die Ausgänge zum Überlaufventil (Achtung Hochspannung!)
- Pin 22 ist
das Ventil Steuersignal vom Motorsteuergerät kommend ("Einspritzsignal)
- Pin 25 -
vermutlich Rückinformationssignal zum Motorsteuergerät (Funktion noch nicht
bekannt)
Das Pumpensteuergerät besteht im
wesentlichen aus folgenden Komponenten/Baugruppen:
- Drossel und
Siebelko zur Stabilisierung der Versorgungsspannung
- einen OEM
Spannungsregler ( 8,6V) und einem Spannungsregler (5V) für die Systemsteuerung
- Steuerelektronik/Überwachung
aus mehreren 4 fach OPs und noch unbekannten Steuer ICs
- Step-UP
Wandler zur erzeugung der 130V (je nach Messverfahren weicht die Spannung ab...
bis 160V)
- eine
komplexe Brückenendstufe mit Einspeisung von 12V und 130V
Damit
das Pumpensteuergerät überhaupt das elektromagnetische Überlaufventil schnell
genug betätigen kann, benötigt es eine sehr hohe Strom in sehr kurzer Zeit -
ergo eine hohe Spannung. Der internern Step UP Wandler erzeugt die nötigen
130V. Die 130V werden in einer Brückenschaltung dem Überlaufventil in
"passender Dosierung" zugeführt wird:
- anfangs wird
dem Überlaufventil ein kurzer 130V Stoß gegeben und danach 12V angelegt
(Haltestrom)
- damit das
Ventil wieder schnell genug schließen kann, wird ein 130V
"Gegen"-Stoß angelegt
Oszilogram der Ausgangsspannung am Überlaufventil Beide
Signale sind nach Masse gemessen. (Ersatzlast, TI/TP=1) |
Demontage / öffnen des
Pumpensteuergerätes:
Einbauort
des Pumpensteuergerätes: Das Pumpensteuergerät sitzt auf
der Rückseite des Motors, ziemlich weit unten (siehe Bild). Es lässt sich mit
viel gefummel auf von "Oben" ausbauen. |
|
Pumpensteuergerät
ausgebaut: Nachdem mach sich beim Ausbau
des Pumpensteuergerätes fast die Finger gebrochen hat, sollte man mit diesem
Anblick belohnt werden. :) |
Öffnen
des Pumpensteuergerätes: Einen kleinen Schraubendreher
ich die Dichtungsmasse einstechen un den Deckel vorsichtig aufhebeln. Dazu am
besten alle 2-3 cm neu ansetzen. (verkleben kann man das PSG gut mit
Scheibenkleber oder "Flex+Bond" von Fa. Weicon) |
Entlöten
der Bauteile: Vorsichtig alle
gekenntzeichneten Bauteile entlöten und auf "Freigang" der Pins
achten, damit bei der Entnahme der Platine keine Durchkontaktierungen
beschädigt werden. Die Masse Anschlüsse benötigen "viel Aufmerksamkeit",
da sie sich nur sehr schwer erwärmen lassen. |
Entnahme der Platine: Nachdem
man alle Bauteile und die Anschlussbuchse sauber entlötet hat, kann man die
Platine ohne Gewalt anheben und entnehmen. Jetzt sind alle Bauteile sichtbar
und man kann mit der eigentlichen Reparatur beginnen. |
Hauptfehlerursachen des
Pumpensteuergerätes:
Fehler 1: Fast
jedes Steuergerät hat die Kontakte des Siebelkos (der dicke, orange Elko mit
3 Pins) verbrannt. Der Elko kann nach Reinigung der Anschlusspins und der
Durchkontaktierungen wieder verwendet werden. Alternativ ersetzen durch
2200uF 35V 105 Grad Elko. |
Fehler 2: Der
Hauptgrund für den Fehler P0251 ist zu 99% eine kalte Lötstelle/Schmorstelle
an der Wandlerinduktivität der 130V Spannungsversorgung. Die
Lötstelle/Durchkontaktierung und die Anschlusspins müssen äußerst gut
gereinigt werden (vom Zunder befreien). Danach den Stoplack an Leiterbahn zur
Diode ein wenig abschaben, um so die Lötstelle zu vergrößern - danach sauber
verlöten. |
Fehler 3: Ein
FET in der Vorstufe eines Brückentransistors ist gerne defekt. Er hat dann
einen Schluss. Die Ansteuerung des folgenden Leistungstransistors erfolgt
nicht mehr... das Überlaufventil wird zwar noch betätigt, aber aufgrund der
fehlenden vollen Ansteuerung nicht mehr korrekt - ein unrunder Motorlauf ist
die Folge. Den SMD Transistor TYP SD (N-Kanal) kann man durch einen BSS138N
ersetzen. (Update 06. Juli 2008) |
Messen/Prüfen am
Pumpensteuergerät:
Messpunkte/Referenzpunkte: Bei
allen unten stehenden Messungen beziehe ich mich auf die in dem
nebenstehendem Bild angegebenen Messpunkte. Für die Tests muss das Pumpensteuergerät mit 12V
(mindestens 10A Netzteil) versorgt werden (Pin 4 = +12V und Pin 17 = Masse/GND) |
MP1 -> Masse (Multimeter) |
min 12V |
MP2 -> Masse (Multimeter) |
min 12V |
MP3 -> Masse (mit
Osziloskop) |
ca 130V |
MP4 -> Masse (mit
Osziloskop) |
Bild folgt! |
MP5 -> Masse (Multimeter) |
ca 8,6V |
Stromaufnahme
des Pumpensteuergerätes im Leerlauf |
ca 180mA |
Prüfdiagramme und Beschreibungen
zu künstlichen Lasten (simuliertes Überlaufventil) bzw Messungen an der
arbeitenden Endstufe (mit eingespeißtem Fördersignal) folgen in
Kürze noch.
Bauteilliste/Vergleichstypen:
Bauteilbezeichnung |
Funktion |
Vergleichstyp
|
Datenblatt
|
SMD
Transistor Makierung "SD" |
N Kanal
FET |
BSS 138 |
- |
SMD
Transistor Makierung "M02" |
N Kanal
FET |
BST 82 |
- |
SMD
Transistor Makierung "AK" |
NPN
Trans. |
BCX 70K |
- |
SO IC 8 Pin unterste Zeile "34629" |
Spannungsregler
5V |
78L05 |
- |
SO IC 14 Pin "LM2901D" oder oberste Zeile "89551" |
4 fach
OP |
LM2901D
|
- |
TO220
mit "31045"(1mal) |
Spannungsregler
8,6V |
7809
(1A) |
- |
TO220
mit "8889UK" (2mal) |
Doppeldiode
|
BYV32-200
|
- |
TO220
mit "9732" (4 mal) |
FET |
BUZ91 |
- |
Fallbeispiele von defekten
Pumpensteuergeräten:
An dieser Stelle die Hall of
"kaputt"...
Wasserschaden + Reparaturversuch: Diese
Bilder habe ich von einem Steuergerät welches bereits von jemandem
(unbekannt) repariert wurde - genauer gesagt hat derjenige das Steuergerät
vergewaltigt - und danach den Wagen verkauft. Der Jetzige Besitzer hatte mir
das Steuergerät gesendet, da der Wagen massive Ausfälle hatte. Das
Steuergerät wurde geöffnet und nur die Lötstellen wurden nachgelötet (ohne
den alten verschmorten Lot zu entfernen und eventuell die Durchkontaktierungen
zu erneuern) - daraufhin erhitzen sich die Lötstellen wie gehabt...kurzum es
brachte keinen Erfolg. Da mit diesem Fehler lange Zeit gefahren wurde ist das
Steuergerät nahezu zerstört worden. Dazu kommt, dass er das Steuergerät nicht
korrekt verklebt hat und den Aufkleber der Entlüftng nicht erneuert hat -
daraufhin konnte Wasser in das Steuergerät eindringen - Korrosion war die
Folge. Das
Steuergerät läuft nun wieder - die Induktivität und der Elko wurden erneuert.
Das oberste Layer im Bereich des Steckers habe ich ausgefräst und eine neue
Durchkontaktierung eingesetzt - eine Leiterbahn wurde erneuert, das
Steuergerät komplett gereinigt und neu verklebt. |
Kurzschluss durch
Reparaturversuch: Die
unten stehenden Bilder zeigen ein PSG, welches durch einen massiven
Fremdeingriff fast zerstört worden währe. Man hatte am Plusspol des
"dicken" Elkos die Masseflächen (die den Anschluss umgeben)
freigelegt und diese "großzügig" verlötet. Der daraus resultierende
Kurschluss hat die Leiterbahn an der Anschlussbuchse zerstört. Die
Unterbrechnung wurde beseitigt - der Kurzschluss am Elko ebenfalls. Der eingentliche
Defekt des PSG war der kleine FET - diesen habe ich erneuert. Danach wurde
das PSG Gehäuse gereinigt und neu verklebt. Das PSG arbeitet wieder
einwandfrei. |
Reparaturversuch +
Wasserschadeb: Zitat: "Anbei
ein Bild von meinem 1.7D PSG - das seinerzeit von einem Serviceunternehmen
instandgesetzt wurde und offenbar nach 23 Monaten undicht wurde. Wie du
siehst haben die damals auch Widerstände aufgelötet. In meinem Fall musste
ich das SG nur trocken legen und neu abdichten." Danke
an Thomas aus Wien für dieses schöne Bild. |
Kurzschluss / defekter Elko: Die
unten stehenden Bilder zeigen, was passieren kann, wenn ein Elko einen Defekt
hatte. Vermutlich wurde der Elko durch "Überlastung" zerstört,
Ursache war der defekte/losgebrannte 2200uF Siebelko. Der neue Elko musste um
90° verdreht auf die Platine montiert werden, da das eigentliche Lötpad
verdampft war. Der Dicke FET, der Elko, ein Shunt Widerstand und
zusätzlich ein FET (der bekannt SD Typ aus den Endstufe) mussten
erneuert werden, um eine erneute Funktion des PSG gewährleisten zu
können. |
"Normaler"
Schaden eins PSG: Wie auf
den Bilder deutlich zu erkennen ist, handelt es sich um einen normalen
"Schmorschaden" an der Induktivität. Ich möchte mich herzlich bein
Rainer bedanken, der mir diese schönen Bilder zugesendet hatte. |
FAQ - Häufig gestellte Fragen:
|
Frage: |
Antwort: |
1. |
Wo
bekommeich die Bauteile her, die eventuell getauscht werden müssen? |
Die
meisten Bauteile sind nicht einzeln zu beziehen. Der große Elko kann nur
gegen ein vergleichbares Modell getauscht werden. Die Induktivität kann zu Not
neu gewickelt werden. Die kleineren Elkos sind Standart, genauso wie der
kleine FET (beide können bei Reichelt, Conrad oder RS Components bezogen
werden). |
2. |
Wie
verklebe ich das Pumpensteuergerät? |
Wie
weiter oben schon bechrieben, verwende ich den dauerelastischen,
spaltfüllenden Kleb/Dichtstoff "Flex+bond" der Firma Weicon. Die
Entlüftungsöffnung verschließe ich mit hochwertigem Klebeband (sehr breit). |
3. |
Kann
ich regulären Santiär-Silikon aus dem Baumarkt verwenden? |
NEIN. Der Silikon ist nicht temperatur- und
witterungsbeständig. Des weiteren basieren die meisten Sanitärsilikone auf
Essiglösungen. Diese würden beim verdampfen die Leiterbahnen/Kupferflächen
und den Lot im Steuergerät angreifen. |
4. |
Wo
befindet sich das Pumpensteuergerät? |
Hinter dem Motor ziemlich weit unten - man kommt auch von oben dran - ist aber schwer. |